2. Wie kam es dazu?


Die Abkehr vom Verständnis der Maschine erscheint notwendig, wenn man sich klar macht, welchen Grad an Komplexität der heutige Personal Computer erreicht hat - und die Entwicklung wird in dieser Richtung weitergehen: Ein moderner Prozessor, also die eigentliche Recheneinheit eines Computers, enthält heutzutage1 auf seinem Chip so etwa 5 Millionen Transistoren. Ich spreche vom "Pentium"; erinnern Sie sich an das selbstzufriedene, schadenfrohe Mediengetöse über seinen Rechenfehler? Zum Vergleich: ein Monat hat 2,5 Millionen Sekunden. Auch ein genialer Elektroniker braucht länger als eine Sekunde, um die Funktion eines Transistors in einem Schaltplan zu erkennen, doch mag man sich einmal vorstellen, wie dieser Supermann zwei Monate ununterbrochen damit beschäftigt wäre, diesen Schaltplan zu lesen. Ergo: kein einziger Mensch ist mehr in der Lage, einen fertigen Computer in seinen Details zu verstehen.

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[1]Das ist "lange" her! Der technische Fortschritt ging inzwischen weiter, im Jahre 2001 -nur fünf Jahre später- brauchte das Betriebssystem(!) "Windows XP" über 1 Milliarde Programmzeichen, schon wurden Prozessoren mit Milliarden Transistoren konstruiert, und diese Entwicklung steigert sich fast exponentiell, aber am Prinzip hat sich seit über fünfzig Jahren nichts geändert.